Pumperlgsund in Babys Mund
Schwangerschaft und Zahnentwicklung:
Die Zahnentwicklung im Mutterleib beginnt schon ab der 6 – 8 Schwangerschaftswoche. Es bilden sich beim Embryo aus der Zellschicht, die später die Mundhöhle formt, die so genannten Zahnleisten. Aus diesen heraus wachsen zunächst die klöppelförmigen Knospen der Milchzähne, später die der zweiten Zähne. Ab den 4. Schwangerschaftsmonat lagern sich Mineralien in die werdenden Zähnchen ein. Bei der Geburt sind bereits fast alle Milchzahnkronen weitgehend ausgebildet.
Insgesamt gibt es 4 Stadien > * Pränatales * Milchzahngebiss * Wechselzahngebiss * Bleibenden Zähne
Dieser Prozess kann auch empfindlich gestört werden. Zum Beispiel durch eine Erkrankung der Mutter in der frühen Schwangerschaft, hoher lang anhaltender Stress, Vitamin und Mineralstoffarme Ernährung.
Mögliche Auswirkungen zeigen sich z.B.
- Nichtanlage von bleibenden Zähnen, Anzahl der Zähne
- Form und Größe der Zähne
- Störungen in der Bildung der Zahnhartsubstanz ( Schmelz)
- Zahnverfärbungen – Einlagerungen
Als werdende Mutter kann ich diesen Prozess am besten unterstützen durch eine gesunde abwechslungsreiche, Vitamin und Mineralstoffreiche Ernährung, und der Pflege und Reinigung der Zähne. Professionelle Reinigung beim Zahnarzt und etwaige Behandlung bestehender Zahnfleischentzündungen schützen die eigenen Zähne und fördern die gesunde Zahnentwicklung beim Baby.
Nach der Geburt:
Der Kieferapparat ist noch im Rückschritt – hat aber das größte Wachstumspotenzial. Der Mund ist nach der Geburt noch keimfrei, es beginnt allmählich die Besiedelung mit Keimen. Karies kann von der Mutter auf das Baby durch abschlecken des Schnullers übertragen werden! ( nicht aber durch normales kuscheln, küssen und schmusen mit dem Baby ). Manchmal gibt es Babys die schon mit einem Zahn geboren werden, das ist aber eher selten.
Das Saugen an der Brust fördert die richtige Entwicklung der Kiefer, der Kiefermuskulatur, des Schluckaktes und der Zahnstellung!
Beim Fläschchen dürfen die Löcher im Sauger nicht vergrößert werden. Zu große Löcher führen zu falschen Schluckmustern und Kieferfehlstellungen. Die Lippenauflage soll möglichst groß sein, dabei ist der Kiefer weit geöffnet und der Unterkiefer wird nach vorne bewegt. Dadurch kann die physiologische Unterkiefer-Rücklage des Neugeborenen ausgeglichen werden. Der Sauger soll möglichst formbar und weich sein.
Die ersten Zähnchen kommen:
Das Gebiss jedes Kindes entwickelt sich individuell und jedes Kind reagiert seiner Persönlichkeit entsprechend auf das „Zähnchen“ kriegen. Im Durchschnitt brechen die ersten Zähne im Alter von 6 – 10 Monaten durch. Das aus 20 Milchzähnen bestehende Gebiss ist bis zum 3 Lebensjahr in die Mundhöhle durchgebrochen. In der Regel kommen zuerst die unteren Schneidezähne gefolgt von den oberen.
Zeichen für die Zahnungsphasen können sein:
- Verstärkter Speichelfluss, dieser kann kleine rote Pünktchen/Tüpfchen rund um den Mund bilden
- Gerötetes, geschwollenes Zahnfleisch, tritt meistens beim Durchbruch der Backenzähne auf
- Das Baby nimmt alles in den Mund und kaut darauf herum, oft beginnen sie dann, für das Umfeld grundlos zu weinen
- Unruhe, Unzufriedenheit, auch beim Stillen
- Oft dauerndes, durch nichts zu beruhigendes Weinen, Schreien in der Nacht
- Erkältungen, Fieber, „wundmachender“ und sauer bis scharf riechender Durchfall
- Wichtig, nicht jedes Fieber und Unwohlsein hängen mit den Zahnen zusammen, im Zweifelsfall ärztlich Abklären lassen.
Was kann Erleichterung verschaffen?
In den meisten Fällen brauchen die Kinder was zu beißen: etwas Kühles mindert die Durchblutung, lindert den Schmerz und hemmt Entzündungen. Ein mit Wasser oder Kühlmasse gefüllter Beißring, oder ein dickes Stück Karotte, Gurke oder Kohlrabi diese essbaren Beißspielsachen kann man gut einkühlen. Man kann auch versuchen, die Zahnungsschmerzen durch Massage von außen zu lindern. Die Kinder entspannen sich wenn man die Wangen im Bereich der Zahnleiste sanft massiert oder mit Daumen bzw. Zeigefinger entlang dieser in der Mundhöhle kreisend massiert. Medikamentöse Unterstützung mit Arzt oder Apotheker besprechen genauso wie Homöopathische Kügelchen.
Die „Zähnchen“ sind da:
Sobald nun das erste Zähnchen in der Mundhöhle erscheint, kann mit der Pflege begonnen werden. Die Vorbild Wirkung der Eltern ist eine gute Voraussetzung. Das Kind soll von Anfang an sehen, wie die Eltern sich selber die Zähne putzen, je Selbstverständlicher das ist, desto leichter geht’s da die Kinder die Eltern gerne nachahmen.
Es gibt unzählige Zahnbürsten von unterschiedlichen Herstellern auf dem Markt. Gut geeignet ist eine Bürste mit einem kleinen Bürstenkopf, an dem die Borstenbüschel dicht beieinander stehen. Wenn ich mir als Mutter die Zähne putze kann ich dem Kind die Bürste in die Hand geben, es wird darauf herum kauern, sie kennen lernen usw. Es ist gut wenn ich als Mutter „mein tun“ immer wieder beschreibt, z.B. …“ schau Maxi die Mama putzt sich jetzt die Zähne“…..“so und die oberen müssen auch noch sauber werden“….“und jetzt noch die unteren….“ Wenn „ich“ fertig bin wende ich mich zum Kind und spielerisch reinige ich indem ich sanft vom Zahnfleischrand zur Zahnkrone streiche und gut über die Kauflächen. Wenn sie dieses Ritual mit einer Geschichte oder einfach nur mit Worte Untersteichen, wird das Kind sicher Freude daran haben.
Wird das Kind größer und sind alle Milchzähne da, ist es sinnvoll einen Termin beim Zahnarzt mit der Prophylaxe Assistentin zu vereinbaren. Sie zeigt dann wie man am effektivsten die Zähne des Kindes reinigt und welche Maßnahmen zur Kariesprophylaxe sinnvoll sind. Für das Kind ist es von Vorteil die Zahnarztpraxis kennen zu lernen ohne dass gleich „Behandelt“ wird.