Allergien im Säuglingsalter
Unter Allergie versteht man eine andersartige, falsche Reaktion des Organismus auf fremde Stoffe. Dies betrifft unsere Ernährung aber auch andere Fremdeiweiße wie z.B. Bakterien und Viren. Im Normalfall baut unser Körper die zu sich genommene Nahrung bis in die kleinsten Teile ab und baut sie dann individuell für sich auf. Gelingt im dies nicht reagiert er allergisch. Bei Bakterien oder Viren muss sich der Organismus wehren. Die Fremdstoffe werden entfernt und es folgt eine Allgemeinreaktion ( Fieber und Schwäche). Antikörper werden aufgebaut. Gelingt im das nicht reagiert er mit Allergien
Kann ich Allergien vermeiden oder abschwächen?
Stillen – Muttermilch ist für Säuglinge am leichtesten aufzuschlüsseln aber auch in ihr finden wir fremd Eiweiße wie z.B. Kuhmilcheiweiß welches die Mutter zu sich nimmt. Nach neuen Erkenntnissen sollen bei Allergien in der Familie ( Mutter, Vater und Geschwister ) diese Nahrungsmittel von der Mutter NICHT mehr gemieden werden. Das Kind erhält über die Muttermilch dieses Fremdeiweis und es sollte ihm gelingen eine Imuntolleranz aufzubauen. Eine Frau die stillt soll sich besonders gesund ernähren, vorzugsweise mit regionalen und saisonalen Produkten. Lebensmittel mit künstlichen Farbstoffen oder Geschmack Verstärker sollen vermieden werden. Greifen Sie ruhig auch mal zu einem Stück Schokolade aber achten Sie darauf, dass Sie ein hochwertiges Produkt mit einem hohen Kakaoanteil, und ohne chemische Zusatzstoffe wählen. Muttermilch ist kein Schutz gegen Allergien aber - es gibt kein besseres Produkt zur Vermeidung.
Wenn das Stillen nicht funktioniert wählen Sie ein Pre Produkt und verwenden Sie dieses das ganze erste Jahr. Die Pre Milch ist der Muttermilch so gut es geht angepasst und kann vom Körper gut aufgeschlüsselt werden. Mit 2er und 3er Milch überfordern Sie den kindlichen Organismus. Auch wenn nicht direkt Probleme auftreten, beeinflussen Sie den Körper nachhaltig negativ. Natürlich hat ein gestilltes Kind (oder mit Pre Nahrung) öfter Hunger, aber das ist in der Natur so vorgesehen und Sie investieren in die Zukunft Ihres Kindes. Bei hoher Allergiegefährdung soll in den ersten 4 Monaten ein HA Produkt verwendet werden. Über den Nutzen der Hyperallergenen Nahrung wird jedoch zurzeit heftig diskutiert.
Infektionen Kinder in westlichen Industrieländern kommen sehr wenig mit Infektionen in Berührung. Auch wenn diese Infekte uns ängstigen so soll uns klar sein das unser Immunsystem gestärkt wird und der Körper lernt mit Fremdeiweiß richtig umzugehen. Nehmen Sie sich Zeit für Krankheit und Schwäche und Sie werden gestärkt hervorgehen. Eine Studie zeigt deutlich das Kinder in der früheren DDR deutlich weniger Allergien hatten. Durch ihren frühen Aufenthalt in der Kindergrippe durchlebten sie viele Infekte. 10 Jahre nach der Wende sind die Zahlen gleich wie im Westen.
Schmutz - Auch der Kontakt zu Schmutz stärkt das Immunsystem und schützt so vor Allergien. Natürlich darf die Gesundheit damit nicht überfordert werden. Steriles Aufwachsen hat sich aber als deutlich negativ herausgestellt. Versuchen Sie eine gesunde Mitte zu finden, unsere Kinder sind dem normalen Hauskeim gewachsen.
Tiere - Kinder, die auf einem Bauernhof aufwachsen sind deutlich weniger allergiegefährdet. Ihre Darmflora und ihr Imunsystem scheinen besser aufgebaut zu sein. Nach neuesten Untersuchungen beeinflussen Hunde Allergien nicht, von Katzen wird bei Allergikern noch abgeraten. Stofftiere sollen waschbar sein und in ihrer Anzahl begrenzt.
Beikost - Zurzeit weichen die Empfehlungen in Europa weit auseinander. Während Österreich und Schweiz noch recht konservativ vorgehen, hat Deutschland seine Richtlinien stark gelockert. So darf man hier Kuhmilch schon ab den 10 Lebensmonaten einführen (allerdings wird darauf hingewiesen das Zink und Eisen dann schlechter aufgenommen werden) und auch Gluten darf man schon früher geben.
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt weiterhin mit der Beikost erst ab dem 6. Lebensmonat zu beginnen und dann sehr langsam Schritt für Schritt Lebensmittel einzuführen.
Alle sind sich jedoch einig, dass es sinnvoll ist sich die Reifezeichen des Kindes anzusehen ( nur mehr geringer Rückstoßreflex, Greifen und zum Mund führen, gute Körperspannung zum Sitzen, Interesse und mehr …).
Natürlich beeinflussen viele Dinge unsere Allergiebereitschaft und es gibt eine starke erbliche Komponente. Auch wenn Allergien oft nicht zu verhindern sind, können sie wesentlich dazu beitragen, sie abzuschwächen und dem Kind den best möglichen Start geben. Alles was zu einer Stärkung des Kindes führt wirkt sich positiv gegen Allergien aus.